Serie „NEU 4/9“: Upload zu GEDBAS

Neuerungen zum Deutschen Genealogentag

Die neue Ahnenblatt-Version zum Deutschen Genealogentag (Version 4.34) brachte übrigens so viele Neuerungen, über die es im Detail noch wesentlich mehr zu sagen gäbe (was ich auch im Rahmen eines Workshops vor Ort gemacht habe). Andere Programmhersteller würden daraus ein kostenpflichtiges Update machen – bei Ahnenblatt ist dieses Update kostenlos. Daher hier eine kleine Serie mit Erklärungen zu den Neuerungen.

NEU 4/9: Upload zu GEDBAS

Mit der Funktion „Upload zu GEDBAS“ hat man aus Ahnenblatt heraus direkt die Möglichkeit seine Ahnendatei zum Internetdienst GEDBAS hochzuladen. Was bislang nur manuell möglich war (Speichern der Daten im GEDCOM-Format, Aufruf der GEDBAS-Webseite, Anmeldung an der GEDBAS-Webseite, Upload zu GEDBAS), kann nun mit wenigen Mausklicks direkt aus Ahnenblatt gemacht werden.

Der entsprechende Menüpunkt findet sich etwas versteckt unter „Datei / Upload zu GEDBAS…“, ist aber auch durch die Tastenkombination Strg+U schnell aufrufbar.

Der Begriff „Upload“ (zu Deutsch „Hochladen“) ist letztlich das Synonym für „ins Internet kopieren“. Das Internet wird auch oftmals mit dem Begriff „Cloud“ (= Wolke) bezeichnet und die ist nun mal oben – daher der Begriff „Hochladen“. Dieses geschieht in Ahnenblatt nicht heimlich im Hintergrund, sondern muss durch den Anwender aktiv durchgeführt werden und erfordert einen API-Schlüssel, ohne den der Vorgang nicht funktioniert (dazu später mehr).

Die Programmschnittstelle zu GEDBAS wurde im April 2025 seitens Verein für Computergenealogie veröffentlicht und Ahnenblatt ist nach webtrees die zweite Software, die diese Schnittstelle nutzt.

Dadurch dass nun Uploads zu GEDBAS mit Ahnenblatt wesentlich einfacher durchgeführt werden können, werden vielleicht Daten häufiger aktualisiert. Auch bekommt das Thema GEDBAS durch diese Funktion mehr Aufmerksamkeit bei den Ahnenforschern und erlangt auch bei Nicht-Mitgliedern des Vereins für Computergenealogie an Bekanntheit.

Was ist überhaupt GEDBAS?

GEDBAS ist ein Internetdienst des Vereins für Computergenealogie e. V., der vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Der Begriff GEDBAS steht dabei für Genealogische Datenbasis.

Man kann seine Familiendaten in Form einer GEDCOM-Datei zu GEDBAS hochladen. Es werden standardmäßig alle noch lebenden Personen rausgefiltert – letztlich werden sämtliche Daten dieser Personen gelöscht. Bilder oder sonstige angehängte Dateien werden nicht zu GEDBAS übertragen. Die Daten sind dann für jedermann durchsuchbar und werden auch immer mit den Kontaktdaten des Einsenders (E-Mail-Adresse) dargestellt. Man kann auch den Download seiner GEDCOM-Datei erlauben, was man aber explizit in den Optionen bei GEDBAS aktivieren muss. Standardmäßig ist kein Download erlaubt. Die GEDCOM-Datei ist dann eine „gefilterte“ Version, in der sämtliche Daten lebender Personen fehlen.

Ziel ist es über GEDBAS andere Ahnenforscher zu finden, die gemeinsame Personen in Ihren Daten haben. Man kann den Einsender anschreiben und darüber informieren, dass man gleiche Personen sucht oder nach weiteren Daten fragen.

Die Suche und das Hochladen von Dateien bei GEDBAS ist nicht nur Mitgliedern des Vereins für Computergenealogie vorbehalten, sondern steht ohne Anmeldung jedermann zur Verfügung. Auch ist es nicht Bedingung selbst Daten bereits hochgeladen zu haben. Für das Hochladen von Daten ist eine Registrierung bei GEDBAS notwendig (dazu später mehr).

Man kann GEDBAS quasi als Gegenentwurf zu kommerziellen Anbietern (wie z.B. Ancestry oder MyHeritage) verstehen. Nicht ganz so schicke Oberfläche und auch keine automatische Benachrichtigung über neue „Funde“ in anderen Datenbanken, aber durchaus eine hilfreiche Datenbank für die eigene Ahnenforschung. Es besteht keine Gefahr, dass die hochgeladenen Daten in irgendeiner Form kommerziell zweckentfremdet werden. Sie sind ausschließlich für genealogische Zwecke gedacht. Der Verein für Computergenealogie e. V. ist der Gemeinnützigkeit verpflichtet. Und das alles kostenlos!

Aktuell enthält GEDBAS Personendaten von über 30 Millionen Personen. GEDBAS steht in den Sprachen deutsch, englisch, französisch und russisch zur Verfügung.

Weitere Infos zu GEDBAS hier: https://wiki.genealogy.net/GEDBAS/FAQ

Wer ist der Verein für Computergenealogie e. V. (Betreiber von GEDBAS)?

Laut Wikipedia „Der Verein ist die größte genealogische Vereinigung in Deutschland und zugleich (…) die mitgliederstärkste Vereinigung von Geschichtsinteressierten und Archivnutzern.“ wurde 1989 gegründet und hat derzeit über 4.200 Mitglieder. Es ist ein in Deutschland eingetragener Verein, der hauptsächlich von ehrenamtlichen Mitgliedern geführt wird.

Über Mailinglisten und Diskussionsforen findet man Kontakt zu anderen Ahnenforschern und kann sich über Themen der Genealogie (aber auch nicht-technische) austauschen.

Neben GEDBAS gibt es noch viele weitere Projekte, die von ehrenamtlichen Mitgliedern betreut werden. So z.B. GOV, das Geschichtliche Ortsverzeichnis, das in Ahnenblatt in der Ortsverwaltung genutzt wird. Interessant aber auch das Grabstein-Projekt und Online-Ortsfamilienbücher.

Die Mitgliedschaft kostet jährlich 40 EUR (aktuell sogar nur 30 EUR) und beinhaltet die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „Computergenealogie“, die einem kostenfrei zugesandt wird. Deutschlands auflagenstärkste Genealogie-Zeitschrift, die man auch als Nicht-Mitglied erwerben kann. Vielleicht möchte man die Projekte und Aktivitäten des Vereins in Form einer Mitgliedschaft finanziell unterstützen – für die Nutzung von GEDBAS ist das nicht zwingend notwendig.

Ich selbst bin Mitglied beim Verein für Computergenealogie seit 2009.

Weitere Infos zum Verein für Computergenealogie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_f%C3%BCr_Computergenealogie

Für wen ist der Upload seiner Ahnendaten zu GEDBAS interessant?

Die Gründe, warum man seine Ahnendaten zu GEDBAS hochlädt, können unterschiedlich sein. Es kann aber auch gute Gründe geben, warum man den Dienst nicht nutzen will. Es ist lediglich ein Angebot von Ahnenblatt und dem Verein für Computergenealogie.

Dadurch, dass man seine Daten bei GEDBAS veröffentlicht, ist man für andere Ahnenforscher sichtbar und kann auf Rückmeldungen hoffen. Vielleicht meldet sich jemand, der noch entscheidende Verwandte beisteuern kann. Vielleicht nicht sofort – manches braucht seine Zeit.

GEDBAS ist ein kostenloses System. Wer vielleicht schon mal entscheidende Daten dort gefunden hat, also von dem System profitierte, möchte vielleicht auch etwas zurückgeben. Dieses dann in Form der eigenen Daten, um anderen Ahnenforschern zu helfen.

Auch stellt sich immer wieder die Frage, was mit der eigenen Ahnenforschung geschieht, wenn die eigenen Nachkommen kein Interesse daran haben. Man kann mit Ahnenblatt Bücher und Tafeln erstellen, die man der Verwandtschaft zur Verfügung stellt. Das ist allemal interessanter und anschaulicher als in einer einem unbekannten Genealogie-Software sich durch Personendialoge zu klicken. Während Bücher und Tafeln die Daten in aufbereiteter Form präsentieren, die vormals strukturiert in Eingabefelder hinterlegt waren, so hat man mit GEDBAS die Möglichkeit diese in einer strukturierten Form anderen Ahnenforschern durchsuchbar anzubieten.

Letztlich kann man GEDBAS auch als eine Form der Datensicherung sehen. Auch wenn die lebenden Personen nicht mehr enthalten sind, so stellt man die Daten nicht nur anderen zur Verfügung, sondern hat auch die Möglichkeit selbst auf seine Daten noch zuzugreifen, selbst wenn der eigene Rechner urplötzlich den Geist aufgibt und keine Datensicherung vorhanden ist. Optional kann man den Download der GEDCOM-Datei erlauben und hat damit vielleicht einen Großteil der Daten gerettet.

Wie funktioniert denn nun der GEDBAS-Upload aus Ahnenblatt?

Vorausgesetzt man hat eine Datei in Ahnenblatt geöffnet, kann man über „Datei / Upload zu GEBAS…“ bzw. Tastenkombination Strg+U (Eselsbrücke: U wie Upload) den neuen GEDBAS-Dialog aufrufen. Die Nutzung von GEDBAS erfordert einen vorhandenen Internetzugang. Alleinig der Aufruf des GEDBAS-Dialogs überträgt noch keine Daten ins Internet.

Mittig gibt es ein Eingabefeld „API-Schlüssel“, der zunächst leer ist. API-Schlüssel ist ein technischer Begriff (API = Application Programming Interface = Programmschnittstelle, in diesem Fall zwischen Ahnenblatt und GEDBAS) und ist eine eindeutige Kennung, damit GEDBAS weiß, von wem die Daten kommen. Quasi Benutzername und Passwort in einer kryptischen Zeichenkette.

Um einen eigenen API-Schlüssel zu erhalten, klickt man auf „API-Schlüssel erhalten…“. Damit öffnet sich ein Browser-Fenster, das (nach Registrierung und Anmeldung) den eigenen API-Schlüssel zeigt. Über den Button „in Zwischenablage kopieren“ kopiert man die gezeigte Zeichenkette und wechselt dann wieder zu Ahnenblatt, um im noch offenen GEDBAS-Dialog mit dem Button rechts neben dem Eingabefeld „API-Schlüssel“ („Text aus Zwischenablage übernehmen“) die Zeichenkette einzufügen. Eingabefehler werden dadurch vermieden. Diesen Vorgang macht man in der Regel nur einmal – Ahnenblatt merkt sich den API-Schlüssel auch nach Beenden des Programmes.

Hat man bereits vorher schon Daten zu GEDBAS hochgeladen, dann aktualisiert sich die Tabelle mit den bislang hochgeladenen Dateien. Rechts neben der Tabelle gibt es zudem ein Button zum Aktualisieren der Tabelle.

Über den Button „Upload als neue Datei“ kann man erstmalig die aktuell geöffnete Datei zu GEDBAS hochladen. Später markiert man die Tabellenzeile (Häkchen am Beginn der Zeile setzen) und klickt auf „Austausch der markierten Datei“, um diese Datei zu aktualisieren. Es ist durchaus möglich mehrere unterschiedliche Dateien zu GEDBAS hochzuladen, die dann einzeln in der Tabelle gelistet werden.

Auch wenn GEDBAS standardmäßig Daten lebender Personen in der Datei nach dem Upload löscht, so gibt es mit der Option „beim Upload zusätzlich Datenschutzfilter verwenden“ die Möglichkeit den Ahnenblatt-eigenen Datenschutzfilter vorab auf die Daten anzuwenden. Damit werden Personen erst gar nicht zu GEDBAS hochgeladen, die mit diesem Datenschutzfilter ausgeschlossen werden. Über den nebenliegenden Button „…“ kann man die Datenschutzeinstellungen direkt einsehen. Es sind letztlich nur zwei Werte: „Alter, ab dem eine Person als verstorben gilt“ (für Personen, die nur ein Geburtsdatum, aber keine Sterbedaten haben) und „Sperrfrist nach dem Tod“ (wenn verstorbene Personen nicht direkt nach dem Tod mit ihren Daten veröffentlicht werden sollen).

Die im Dialog unterstrichenen, blauen Texte sind Verweise direkt zu GEDBAS und wenn man auf diese klickt, öffnet sich ein entsprechendes Browser-Fenster. Über „Übersicht auf GEDBAS…“ kann man sich seine hochgeladenen Dateien direkt auf GEDBAS anschauen und noch weitere Einstellungen vornehmen (Änderung des Titels/der Beschreibung, Download der GEDCOM-Datei erlauben). Auch ist dort das Löschen einer hochgeladenen Datei möglich.

Trivia
  1. GEDBAS ist in der Liste der großen genealogischen Datenbanken auf Wikipedia vertreten. Detaildaten hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_genealogischer_Datenbanken
  2. Ahnenblatt ist bereits ohne diese Funktion das Programm mit den meisten GEDCOM-Uploads bei GEDBAS. Dieses wurde im Rahmen eines statistischen Jahresrückblicks für das Jahr 2024 veröffentlicht: https://www.compgen.de/2025/01/gedbas-jahresrueckblick-2024/

Hier Folien aus meinem Workshop auf dem Deutschen Genealogentag (mittels Mausklick vergrößern):

     


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