Portable Versionen
Was ist Portable Software?
Etwa 2005 kam immer mehr der Begriff „Portable Software“ auf, vor allem aufgegriffen durch Computer-Zeitschriften, die entsprechende Software-Sammlungen auf ihren Heft-CDs veröffentlichten.
Die Idee hinter „Portabler Software“ ist, ein Programm auf einem USB-Stick immer bei sich zu haben und diese durch Anstecken des USB-Sticks an einem beliebigen (Windows) PC direkt ausführen zu können. Die Software darf dabei keine Daten an dem „Wirt-PC“ ändern (z.B. Anlegen von Dateiverknüpfungen oder eines Desktop-Icons) und muss Daten und Programmeinstellungen auf dem USB-Stick speichern. Das Programm muss weiterhin unabhängig von Laufwerksbuchstaben agieren können, da ein USB-Stick an jedem Rechner einen anderen Laufwerksbuchstaben zugewiesen bekommen kann.
Da „Portable Software“ sich im Prinzip nur in ein Verzeichnis auf dem USB-Stick kopiert und somit ohne Installation und dafür notwendige Administratorrechte auskommt, wird „Portable Software“ auch oft dazu genutzt diese auf einen PC zum Laufen zu bringen, auf dem man über keine Administratorrechte verfügt (ist eher in IT-Umgebungen von Firmen der Fall). Dazu kopiert man das Programm einfach in Verzeichnis auf dem PC oder in ein Netzwerkverzeichnis, auf das man Schreibrechte hat. Das Prinzip der „Portablen Software“ bleibt dabei erhalten. Daten und Programmeinstellungen werden weiterhin bevorzugt nur in diesem Verzeichnis gespeichert, da man für Speicherungen in anderen Verzeichnissen des PCs womöglich wieder Administratorrechte bräuchte.
Gerne wird „Portable Software“ mit Begriffen wie kostenlos, Freeware und Open Source in Verbindung gebracht, obwohl es eigentlich keinen echten Zusammenhang gibt. Das ist auch der Grund, weshalb man in Download-Portalen für „Portable Software“ keine kommerziellen Programme (wie z.B. Ahnenblatt 3) findet.
Was bedeutet das für die Portable Version von Ahnenblatt und wie werden Updates durchgeführt?
Ahnendateien und Medien werden auf dem USB-Stick gespeichert, so dass man diese immer auf dem USB-Stick dabei hat, und Änderungen von Verzeichnissen sind in den Programmoptionen nicht möglich. Programmupdates werden zwar gemeldet, es wird aber dann lediglich die Download-Webseite von Ahnenblatt aufgerufen und der Anwender muss den Download und die Installation (einfach drüberinstallieren/-kopieren) selbst durchführen. Zu individuell können verwendete Verzeichnisse bei der Erstinstallation sein. Auch wenn man beim „Drüberinstallieren“ eine Demo-Version verwendet – Lizenzdaten, Programmeinstellungen und Ahnendaten bleiben erhalten. Eine bereits lizensierte Ahnenblatt-Version wird nicht wieder zu einer Demo-Version.
Was ist eine Portable App Version?
Einen Schritt weiter geht das Team von PortableApps.com. Dieses hat ein Programm entwickelt, das eine Nachbildung eines Windows-Startmenüs auf den USB-Stick bringt, der alle auf diesen Stick enthaltene Software listet. Dieses Menü ist quasi die Voraussetzung der Portable App Version einer Software. Jede Software liefert dabei ein standardisiertes Installationsprogramm, das dafür sorgt, dass sie für das PortableApps-Menüprogramm erkennbar ist. Als Anwender hat das den Vorteil, dass man nicht mehr in jedes einzelne Programmverzeichnis auf dem USB-Stick wechseln und dort erst einmal die ausführbare Programmdatei suchen muss, um diese zu starten. Es gibt einen zentralen Punkt von dem man jedes Programm starten kann.
Eine entsprechende Portable App Version von Ahnenblatt ist ebenfalls verfügbar. Das entsprechende Installationsprogramm schlägt immer die Installation in einem Unterverzeichnis vor. Daher das Installationsprogramm am besten auf den USB-Stick kopieren und von dort starten. Danach kann das Installationsprogramm wieder gelöscht werden.
Haben die Portablen Versionen irgendwelche Nachteile?
Beim Programmstart, Öffnen/Speichern von Ahnendateien und Anzeigen von Mediendateien spielt die Geschwindigkeit des verwendeten Speichermediums die entscheidende Rolle. Dabei sind USB-Sticks generell langsamer als eine im PC/Notebook verbaute SSD-Festplatte. Zudem gibt es bei USB-Sticks noch gravierende Unterschiede. Die besten Ergebnisse erzielt man bei Verwendung eines USB 3.x Sticks an einem USB 3.x Port des Rechners. Man bekommt aber immer noch günstige USB 2.0 Sticks zu kaufen und Rechner haben zu einem eventuell vorhandenen USB 3.x Port immer noch USB 2.0 Ports an Bord. Man kann also an den vorhandenen USB Ports des Rechners unterschiedlichen Speicherzeiten erleben.
Ansonsten haben die portablen Versionen gegenüber der Standardinstallation die bereits genannten Nachteile: man muss Programmupdates manuell durchführen und man bekommt standardmäßig kein Programm-Icon auf dem Desktop. Auch ist eine Dateiverknüpfung von .ahn/.ged Dateien zum Ahnenblatt-Programm nicht möglich (Doppelklick im Datei-Explorer auf eine Ahnendatei zum Öffnen in Ahnenblatt).
Funktionale Einschränkungen der Portablen Versionen gibt es nicht.
Entfällt bei der USB-Version eine Datensicherung?
Nein. Man hat seine Daten zwar auf einem USB-Stick, dadurch entfällt aber nicht die Notwendigkeit einer Datensicherung.
Man kopiert wichtige Daten eines Rechners nicht regelmäßig auf einen USB-Stick, weil diese Speichertechnik besser wäre, sondern nur, um seine Daten an zwei Stellen verfügbar zu haben. Auch USB-Sticks können kaputt gehen und damit sind nicht nur physikalische Einflüsse gemeint (Waschmaschine oder Drauftreten). USB-Sticks erlauben nur eine begrenzte Anzahl an Speicherzyklen. Einmalig auf einen USB-Stick gespeicherte Daten halten 10 – 30 Jahre. Bei ständiger Nutzung (Schreib-/Lesezugriffe) reduziert sich diese Zeit erheblich.
Für wen ist eine Portable Version von Ahnenblatt empfehlenswert?
Man muss vorausschicken, dass das Prinzip Programm und Daten mobil auf einem USB-Stick zu haben aus einer Zeit stammt, als PCs noch große unhandliche Kisten im Arbeitszimmer waren. Inzwischen sind Notebooks klein, erschwinglich und vor allem transportabel geworden. Man wird kaum mit einer portablen Ahnenblatt-Version auf einem USB-Stick an einem Bibliotheks-PC arbeiten dürfen. Hier wäre dann das Notebook die bessere Wahl.
Dagegen kann es durchaus Situationen geben, wo die portable Version auf einen PC kopiert Sinn machen kann. Wenn z.B. keine Administratorrechte zur Installation von Software vorhanden sind, die Installationsroutine nicht funktioniert (setzt mindestens Windows Vista voraus, während Ahnenblatt auch noch unter Windows XP laufen würde) oder man schnell noch auf eine ältere Programmversion zugreifen will.
Woran erkenne ich, ob ich bereits mit der Portablen Version von Ahnenblatt arbeite?
Beim Programmstart von Ahnenblatt kommt standardmäßig ein Info-Fenster (auch „Splash-Screen“ genannt), in dem bei der Portablen Version zusätzlich die Grafik eines USB-Sticks zu sehen ist. Die gleiche Grafik findet sich auch, wenn man aus dem Hauptmenü „? / Info…“ aufruft. Weiterhin ist in der Titelzeile des Hauptfensters in der Portablen Version der Zusatz „Portable“ zu finden.
Handbuch:
„Ahnenblatt – Installation und Update Portable Version“ gibt es hier
Links:
Wikipedia-Artikel „Portable Software“
Wikipedia-Artikel „PortableApps.com“
Webseite PortableApps.com (Deutsch)